“Einer trage des andern Last.” (Galater 6,2) Es gibt die Zeit für alles, die rechte Zeit für dies und die rechte Zeit für das. Es gibt die Zeit, um eine Last in Einsamkeit zu tragen und die Zeit, um gemeinsam mit einem Freund zu beten.
Wir benötigen die Weisheit zu erkennen, wann wir sie selbst tragen müssen, wann wir sie einem anderen abgeben dürfen und wann wir alles auf Jesus werfen können - unserem unvergleichlichen Lasten-Träger.
Manchmal muss ich weinen, danach mein Gesicht waschen und weiter gehen! Ich weiß, dass ich diese Sache allein tragen muss. An einem anderen Tag, als ich wegen des Leidens eines geliebten Menschen schwer bedrückt war, kam ein Freund zu mir und berührte meinen Schmerz mit einer Sanftheit, die die wunden Kanten meiner Hilflosigkeit heilte. Eine solche Liebe brachte einen gesegneten Auftrieb und half mir mehr, als ich sagen kann. Jemand kümmerte sich um mich und machte meine Last erträglich. Ja, es gibt diese Zeit des Mitgefühls, eine Zeit, die Last des anderen zu tragen.
Aber dann kommen die Zeiten, wo nur Gottes Schultern breit genug sind, um die Last meiner Sorgen zu tragen. Dann werden aus erdrückenden Lasten getragene Lasten. In einem Gespann mit Ihm, kann ich meine einsamen Furchen pflügen, einen geraden Weg gehen, Unerträgliches bewältigen und Unmögliches meistern. Dann, nachdem ich selbst getragen worden bin, werde ich gestärkt ausgesandt, um anderen tragen zu helfen.
Ich muss so beten:
Zeige mir, Herr, wann ich mit anderen teilen darf, und beauftrage mich, wenn ich selbst tragen soll, o Gott!
Und lehre mich, nicht eines deiner besonderen Kinder mit einer Last zu beschweren, wenn ich sie selbst tragen soll!
Jill Briscoe
lebt mit ihrem Mann Stuart in den USA und ist Autorin von über 50 Büchern. Als Referentin für Frauenarbeit hat sie viele Länder bereist und ist die Herausgeberin der christlichen Frauenzeitschrift „Just Between Us”.